Zeit & Zutritt als Basis

Liebe Leserinnen und Leser,
Zeit und Zutritt sind, wie Lohn und Gehalt, das Salz und Brot der Personalarbeit. Daher verwundert es nicht, dass diese etablierten Themen auch unseren Weg in die digitale Zukunft maßgeblich begleiten werden.
Wirklich? Schreibt und denkt so nicht ein Ewiggestriger? Warum brauchen wir eine Zeiterfassung, obwohl Leistung doch in der neuen Arbeitswelt in Ergebnissen gemessen wird, nicht mehr in Anwesenheit? Und wozu eine Zutrittskontrolle – wir arbeiten doch auf der grünen Wiese?
Der Herausgeber dieses Competence Books, Winfried Felser, schreibt an anderer Stelle sehr richtig, dass die Megatrends der Digitalisierung – Flexibilisierung, Vernetzung und Öffnung – ohne eine sichere Infrastruktur nicht möglich sind. „Tore auf und Augen zu“ ist in keinem Bereich eine gute Strategie, genauso wenig wie das Beharren auf alten Command-and-Control-Strukturen.
Unternehmen müssen ihre immer weiter reichende Öffnung nach Innen und nach Außen mit (Daten-)(Schutz-)Konzepten begleiten, die genau diese Öffnung zulassen. Und sie müssen der zunehmenden Eigenverantwortung ihrer Mitarbeiter einen Rahmen bieten, in dem sie sich entfalten kann. Technologie und Kultur – als Symbiose des digitalen Wandels – schaffen neue Optionen, aber auch neue Aufgabenstellungen für Unternehmen. Unsere vordringliche Aufgabe als Unternehmer und Softwareanbieter ist es, Lösungen zu finden, die im Spannungsfeld zwischen 24/7-Erreichbarkeit (die Globalisierung und Dienstleistungsgesellschaft fordern) und dem Mitarbeiterwunsch nach „Ich arbeite wann und wo ich will“ funktionieren. Vielleicht brauchen wir dazu auch neue Gesetze, aber vor allem benötigen wir uns – unsere Ideen und Impulse, die New Work ermöglichen. Die Technologie ist nicht das Problem, die ist da und im privaten Umfeld nutzen wir sie alle längst. Apps messen, begleiten und optimieren unser Leben. Wir begeistern uns für die „fluffige“ Bedienbarkeit smarter Technologien. Was hindert uns eigentlich daran, diese Smartheit auch im Unternehmensumfeld, sowohl im Umgang miteinander als auch im Umgang mit Technologien, zu leben?
Nehmen Sie diese Frage bitte mit bei der Lektüre des Competence Books, ich wünsche Ihnen, dass Sie viele Antworten und neue Einsichten finden.
Ihr Ralf Gräßler

Dr. Ralf Gräßler ist geschäftsführender Gesellschafter der VEDA GmbH. Er studierte Physik und Wirtschafts-wissenschaften an der RWTH Aachen.
Anschließend promovierte er im Bereich der Hochenergiephysik und war während dieser Zeit überwiegend am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf tätig. Bevor Ralf Gräßler sich im Jahr 2000 VEDA anschloss, war er fünf Jahre bei A.T. Kearney als Unternehmensberater in den Bereichen Strategie und High Tech Industry tätig. Als Unternehmer bei VEDA beschäftigt er sich insbesondere mit der Digitalisierung von HR und den Auswirkungen der Netzökonomie auf Unternehmensstruktur
und -kultur.